Rempen im Wäggithal
Auch der Kanton Schwyz hat sein "Tripolis bei Ölten". Nur ist davon in philatelistischen Kreisen weniger zu hören. Die Ortschaft, die während kurzer Zeit einen eigenen Stempel besass, Rempen heisst und nur auf einer Karte von kleinem Massstab zwischen Siebnen und Vorderthal zu finden ist, beherbergte in den 20er Jahren, als das Kraftwerk Wäggithal erbaut wurde, die Wohnkolonie und das Baubüro der Sektion I. Der Wäggithaler Stausee, der das Dorf Innerthal mit 36 Heimwesen unter Wasser setzte (Inhalt 140 Millionen m3), ist durch eine Druckleitung mit der Zentrale Rempen verbunden. Hier entstand auch ein Ausgleichsbecken mit ca. 360 000 m3 Nutzinhalt.
Um den Arbeitern, die beim Bau dieses grossen Werkes beschäftigt waren, eine Postverbindung zu bieten, wurde in Rempen am 1. Oktober 1922 ein Postbüro eröffnet. Am 14. Juni 1925 wurde diese Poststelle wieder aufgehoben (Angaben der Kreispostdirektion St. Gallen). Der verwendete Stempel war ein gewöhnlicher 2-Kreisstempel ohne Tageszeit, "Rempen (Wäggithal)", im oberen Segment das kleine Schweizerkreuz, im untern den Postkreis IX, links und rechts des Datums ein Stern.
Nach der Aufhebung der Poststelle Rempen wird die Postzustellung wieder wie zuvor von Vorderthal aus besorgt, das eine eigene, nicht uninteressante Postgeschichte aufweist, hiess doch die Poststelle Vorderthal vor dem 1. März 1894 "Wäggithal". Seit 1894 war übrigens Rempen am Weg der Postv/agenkurse Siebnen-Innerthal, deren Pferde zur Zeit des Kraftwerkbaus durch einen konzessionierten Automobilbetrieb abgelöst wurden, und zwar am 22. Juli 1922.
Viel Glück beim Suchen des Stempels Rempen!
© Schweizerische Vereinigung für Postgeschichte / SVPg