In memoriam Josua Bühler
Josua Bühler, der Vorkämpfer der Schweizer Postgeschichte, ist nicht mehr unter uns. Er verstarb am 21. Mai 1983 in seinem 89. Altersjahr nach einem reichen und glücklichen Leben.
Josua Bühler war zeitlebens Philatelist mit Leib und Seele. In den langen Jahren seiner Forschungs- und Sammel-Tätigkeit eignete er sich ein umfassendes und profundes Wissen an. In der Schweiz war er einer der ersten, die leidenschaftlich Briefe sammelten und gleichzeitig deren Frankaturen systematisch anhand der Posttaxen erforschten. Das von ihm über diese Zusammenhänge verfasste Buch "Altschweiz, was nicht im Katalog steht" ist mit Recht auch heute noch sehr beliebt.
Im Schweizerischen Altbrief- und Spezialsammler-Verein war Josua seit Jahrzehnten im Vorstand tätig. Wir schätzten uns glücklich, einen solchen Könner als Freund und Helfer in unseren Reihen zu haben. Gar manchem Sammler hat er bereitwillig geholfen, knifflige philatelistische Probleme zu lösen. Josuas fundierte Artikel im Vereins-Bulletin, dessen Redaktor er eine gewisse Zeit lang war, stiessen stets auf grosses Interesse. Der Verstorbene wirkte auch bei anderen Vereinen und Anlässen aktiv mit: so war er u.a. Präsident des Schweiz. Philatelistenvereins Zürich, des Organisations-Komitees der "NABA 1934" sowie der im Jahre 1943 durchgeführten Jubiläumsausstellung in Zürich. Ferner machte sich Josua auch verdient um den Aufbau und die Gestaltung der Sammlung unseres PTT-Museums in Bern
Während vieler Jahre wurde der grosse Kenner als Jurymitglied an nationale und internationale Ausstellungen berufen. Als Anerkennung für seine Verdienste um die Schweizer Philatelie, deren hervorragender Botschafter er war, wurde er von der Royal Philatelie Society in London zum "Fellow" ernannt. Sein Name figuriert auch auf der "Roll of distinguished philatelists", welche hohe Ehre ihm als viertem Schweizer zuerkannt wurde.
Wir werden Josua Bühler als Vorbild in guter Erinnerung behalten. Seiner Gemahlin, die für sein anspruchsvolles Hobby stets grosses Verständnis aufbrachte, sprechen wir unser herzliches Beileid aus.
Ruedi Rüeg
© Schweizerische Vereinigung für Postgeschichte / SVPg