Frühdaten und Verwendungszeiten der Freimarken ab 1907 (I)

Dem Sammler von Marken auf Brief sind eingehende Angaben über die Daten der verschiedenen Ausgaben allgemein von grossem Nutzen. Bild- und farbgleiche Marken auf unterschiedlichem Papier lassen sich in den meisten Fällen schon mit dem Stempeldatum trennen, vorausgesetzt der Betrachter kennt die Frühdaten und Verwendungszeiten. So erfolgte beispielsweise die Ausgabe der Marken "Helvetia mit Schwert" in gewöhnlichem Papier (ZU-Nr. 107-116) 1908, in geriffeltem Kreidepapier (ZU-Nr. 111z/115z) 1933/34 und schliesslich in glattem Kreidepapier (ZU-Nr. 113y) 1940; daraus lässt sich schliessen, dass z.B. eine 50erMarke "Helvetia mit Schwert" auf einem Beleg vor 1940 abgestempelt sicher nicht 113y ist, und vor 1933 abgestempelt sicher 113 ist und nicht 113z oder gar 113y. Je genauer nun diese Daten vorliegen, desto eher kann auch in den meisten Grenzfällen schon mit dem Datum des Stempels die Marke genau bestimmt werden, ohne dass sie zur Kontrolle abgelöst werden muss. Der Bestimmung nach diesem Vorgehen entziehen sich natürlich die nach ihrer reinen Bedarfszeit verwendeten Marken.
In der Untersuchung werden die Marken "nach Katalog" chronologisch aufgeführt. Der erste Zeitabschnitt geht von November 1907 bis Juni 1914. In der Fortsetzung werden wir alsdann den Abschnitt Juli 1914 bis Dezember 1920 darstellen.


Provisorisches Frühdatum für ZU 725/719. VII. 191

Erläuterungen zur Tabelle Seiten 12 und 13

Spalte C: Für die untersuchte Zeitperiode sind noch die amtlichen Quellen (Postamtsblätter) nach Angaben zu Ausgabedaten durchzusehen. Wer stellt diese Angaben zusammen? Oder wer hat sie schon herausgesucht?
Spalten D bis G: Ein Vergleich der Angaben in den verschiedenen Katalogen ergibt zum Teil Unterschiede. Die Katalogherausgeber haben diesen Daten bislang offenbar wenig Bedeutung beigemessen.
Spalte H: Andre Nussbaum, ehemaliger Verbandsprüfer und Redaktor des Müller-Kataloges bis 1966, stellte freundlicherweise seine internen Arbeitsnotizen für diese Untersuchung zur Verfügung.
Spalte I: Hier können Sie die Daten eintragen, welche Sie bei Ihren Belegstücken feststellen
Spalte K: Diese aus 1581 untersuchten Belegstücken ermittelten Frühdaten sind als provisorisch zu betrachten. Sicherlich werden noch zahlreiche Belege mit früheren Daten gefunden werden. Alle Sammler sind nun aufgerufen, ihre Bestände nach solchen Belegstücken zu durchsuchen und diese zur Kontrolle im Original vorzulegen, damit die Ergebnisse verbessert werden können.
Spalte M: Die hauptsächliche Verwendungszeit gibt die Laufspanne an, während welcher die einzelnen Marken (bedarfsmässig verwendet) auftauchen. Interessante Vergleiche ergeben sich bei der Untersuchung gleicher Wertstufen. Es stellt sich dabei die Frage, wann die Verwendung der früheren Marke ausläuft und wann die Verwendung der folgenden Marke (Ersatz) einsetzt. Konkret sind folgende Zeitspannen von besonderem Interesse:

1. Ausgaben Teil und Helvetia (gewöhnliches Papier),

1) FDCmitBern 11.11.1907 bekannt (aus Markenheft)

2) Sammlerbrief mit Ambulant 11.12.1909-517 bekannt (! ?)

Zeitraum November 1907 bis Juni 1914

total 1581 Belegstücke

Erläuterungen zur Tabelle Seiten 12 und 13 (Fortsetzung)

Damit die in der Tabelle aufgeführten Verwendungszeiten verifiziert und nötigenfalls verbessert resp. verfeinert werden können, sind wiederum alle Sammler aufgerufen, in entsprechende Zeitspannen fallende Belege im Original vorzulegen.

Spalte N: Die Anzahl der pro Marke untersuchten Belegstücke zeigt, welche Daten der Untersuchung als einigermassen gesichert gelten können und welche andererseits sicher noch verbessert werden müssen. Bei den selteneren Werten müssen auch Daten von losen Marken (mit den notwendigen Vorbehalten) einbezogen werden, um das Bild abrunden zu können. Bei den bisher in der Studie berücksichtigten Belegstücken handelt es sich zu etwa 98 % um Ganzstücke (d.h. Briefe, Karten, Streifbänder, Paketadressen, etc.) mit überprüfbaren Stempeldaten.

Spalte 0: Kursgültig waren alle diese Marken noch lange nachdem ihre rein bedarfsmässige Verwendungszeit (Spalte M) zu Ende ging. Bedarfsentwertungen kommen später wohl noch vor, sind jedoch eher als zufällig und als entsprechend selten zu betrachten. Vielmehr sind spätere Belege zum überwiegenden Teil philatelistischen Ursprungs, d.h. von oder für Philatelisten angefertigt worden. In diesem Zusammenhang sei gleich vorweg eingestanden, dass eine exakte Unterscheidung zwischen echter Bedarfspost und von Philatelisten "gemachten Belegen" in gewissen Einzelfällen schwierig oder gar unmöglich ist.

AUFRUF!
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