Schweizerische Inland-Posttaxen ab 1849 (III)

IV (Dritte Fortsetzung)
Der Briefposttarif vom 1.12.1891 blieb noch gültig bis Ende 1917. Wie die nachfolgenden Tabellen zeigen, änderten einige Spezialtarife aber schon früher, so beispielsweise der Nachnahmetarif auf 1.1.1911 und die Drucksachentaxe auf 1.1.1915. Die nachfolgend angegebenen Tarife von 1911 bis 1921 fanden vor allem Anwendung bei den Ausgaben TELLKNABE, HELVETIA, HELVETIA MIT SCHWERT und TELLBRUSTBILD (inkl. Aufbrauchsangaben mit Aufdruck), deren Kursdauer am 31.12.1932 resp. teilweise erst am 31.12.1942 endete. Einzuschliessen sind auch die KEHRDRUCKE etc. dieser Ausgaben. Ebenso fallen die ersten Jahre der PRO JUVENTUTE - Marken unter diese Tarife. Diese Wohltätigkeitsmarken mit Zuschlag zugunsten der Stiftung "Pro Juventute" hatten ab 1913 Frankaturkraft; sie waren aber anfänglich nur sehr beschränkt kursgültig. Genaue Angaben dazu können dem Zumstein Spezialkatalog entnommen werden. Die FLUGPOST - Marken wurden ursprünglich nur zur Deckung der Flugpost-Zuschlagstaxe ausgegeben. (Vergleiche dazu den Artikel von Roland F. Kohl in der SBZ August 1979!) Um einen Flugpostbeleg auf seine Portorichtigkeit prüfen zu können, muss man also die normalen Taxen und die Zuschlagstaxen kennen. Der Beginn der Zusammenstellung der Schweizerischen Flugpost-Zuschlagstaxen ab 1919 ist in der POSTGESCHICHTE Nr. l auf den Seiten 8 - 15 zu finden.

Gesetzliche Grundlagen: 

  1. Bundesgesetz über das Postwesen vom 5. April 1910,
  2. Vollziehungsverordnung betr. das Schweiz. Postwesen vom 15. November 1910
  3. Bundesbeschluss über Massnahmen zur sofortigen Vermehrung der Einnahmen des Bundes vom 23. Dezember 1914,
  4. Bundesratsbeschluss betr. Abänderung der Postordnung vom 19. Januar 1915,
  5. Bundesbeschluss vom 21. Dezember 1917,
  6. Bundesbeschluss betr. vorläufige Erhöhung der Posttaxen usw. vom 15. Dezember 1920

B R I E F E

D R U C K S A C H E N

Warenmuster: ab 1.1.1921: bis 250 g 10 Rp., über 250 - 500 g 20 Rp.


Zeitungen (abonnierte): ab 1.1.1911 3/4 Rp. für jedes Exemplar bis zu 75 g, ab 1.1.1921 11/2 Rp. je Exemplar bis zu 75 g.

E I N S C H R E I B E G E B Ü H R

Fixer Zuschlag von 15 Rp. ab 1.1.1918 und von 20 Rp. ab 1.1.1921.

Z U S C H L A G F Ü R N A C H N A H M E

E X P R E S S

Die normale Expressgebühr (Zuschlag) betrug bis Ende 1920 30 Rp. und ab 1.1.1921 60 Rp.

P O S T K A R T E N

Die Taxe für einfache Postkarten war ab 1.1.1918 7 1/2 Rp.und ab 1.1.1921 10 Rp.

E I N Z U G S M A N D A T E

Auf den 1.1.1911 wurde die Taxe des Einzugsmandates derjenigen eines eingeschriebenen Briefes angepasst und eine einheitliche Einzugsgebühr von 10 Rp. eingeführt, welche im voraus zu entrichten war.

© Schweizerische Vereinigung für Postgeschichte / SVPg