BUCHBESPRECHUN G
Das Stempelwerk Graubünden wächst auf insgesamt vier Bände
Das Stempelwerk Graubünden (Band 1) erschien vor bald 11/2 Jahren anlässlich der Regiophil XVI. Einigenorts bezweifelte man, ob es je zu einer Fortsetzung kommen werde. Doch sie irrten: Die gleiche Arbeitsgruppe sichtet und ordnet schon seit längerer Zeit und intensiv die Belege und Unterlagen für den zweiten Band.
Band l umfasst (fast) alle Stempel von Chur. Einige Ergänzungen werden im zweiten Band folgen. Für alle, voraussichtlich vier Bände ist das gleiche, bewährte Lose-Blatt-System mit gut präsentierenden grünen Ordnern vorgesehen. Um 1990 dürfte das Gesamtwerk vollständig vorliegen. Dann allerdings wird der erste Band kaum mehr erhältlich sein. Auch wenn Sie nicht gerade Bündner Heimatsammler sind, dürfte es sich lohnen, den ersten Band jetzt zu bestellen.
Den Nicht Spezialisten mag erstaunen, dass gegen 30 % aller seit der Fussacher'schen Privatpost (Lindau - Chur - Splügen - Mailand), von Ende des 18. Jahrhunderts bis heute, erschienenen Stempel in der Hauptstadt Chur verwendet wurden. Dies gilt denn auch für die sogenannten Talschaftsstempel "Davos", "Domlesk", "Dissentis" und "Engadin", die ab 1821 in Chur angebracht wurden. In dem jedem Stempeltyp vorangestellten Einführungskapitel wird dann jeweils auf solche Begebenheiten hingewiesen, was das Werk für jeden Philatelisten lesbar macht.
Band l (Preis Fr. 30.-) und die weitern Bände sind beim Philatelistenverein Rätia Chur, Postcheckkonto 70-888 erhältlich. Es genügt, auf dem Postcheckabschnitt rückseitig den Vermerk "Stempelwerk Band l" anzubringen.
Von T.C. Sträub
Brief von Canzo (Distr. Lecco) 20.12.1813 nach Ravensburg mit dem im Winkler nicht enthaltenen OBB CHUR, Masse 51/2x4x26 mit breiten Buchstaben. Ein weiterer Brief mit diesem O ist noch bekannt vom 16.9.1813. (Der O ist im Churer Stempelwerk aufgeführt unter Nr. 5.3)
Um den markanten Unterschied zu illustrieren, hier noch Winkler Nr. 2776 mit den Massen 6x 4x24 (Churer Stempelwerk Nr. 5.1).