A propos Altschweiz: Der Postbezirk Zürich

Die Stadt Zürich hatte 1836 total 14 243 Einwohner; 1850 bereits 17 040, wofür ein Postamt genügen musste.
Um die "alte Stadt" Zürich herum lagen volksreiche Gemeinden, wie z.B. Riesbach mit 3063 oder Aussersihl mit 1881 Einwohnern. Die kantonale Postverwaltung von Zürich wollte ab 1843 den Postverkehr im "Innern der Postbezirke" erleichtern, d.h. der Postbezirk Zürich wurde erweitert um die sog. Aussen- oder Vorortsgemeinden Neumünster, Aussersihl, Unterstrass und Enge, welche u.a. 1893 mit der Stadt Zürich vereinigt wurden. Der von der kantonalen Postverwaltung Zürich geschaffene Postbezirk Zürich bestand bis 30. Sept. 1849, denn am 1. Okt. 1849 trat der erste eidgenössische Posttarif mit seinen 4 Distanzrayons oder Wegstunden-Briefkreisen in Kraft.

Belege mit Zürich-4-Marken
Belege mit Züri-4-Marken aus diesen Vorortsgemeinden sind sehr selten, ebenso Belege mit Züri-6-Marken, welche hier nicht berücksichtigt werden. Die Poststellen in den Aussengemeinden entwerteten die Züri-4, abgekürzt Z4, stets mit schwarzer Rosette und setzten auf den Brief noch den schwarzen Poststellen-Stempel. Z4 mit Stempeln einer Vorortsgemeinde auf den Marken sind unbekannt.

Aussersihl, seit 1. März 1837 eigene Poststelle, bedient durch einen Boten des Hauptpostamtes Zürich. Nur ein aller einziger Beleg bisher bekannt und zwar: 10.05.43 Z4S IV nach Zürich (Abb. 1). Der in der Literatur aufgeführte Beleg vom 17.09.44 mit Z4S beruht auf einem Missverständnis; er existiert nicht. Neumünster, eine Kirchgemeinde, umfassend die politischen Gemeinden Hirslanden, Hottingen und Riesbach, seit 1. Mai 1836 eigene Poststelle, dessen Bote täglich zweimal die Postsendungen mit dem Hauptpostamt Zürich austauschte. Aus Neumünster sind gesichert:

Der in der Literatur genannte Beleg vom 15.09.44 mit roter Rosette ist kein Neumünster-Brief, sondern ein Zürcher-Brief. Ebenso zu streichen ist das Datum vom 14.02.48, weil Fehllesung für 24.02.49. Unterstrass, seit 6. Januar 1837 eigene Poststelle, auch für Oberstrass und Wipkingen; Postbedienung vom Hauptpostamt Zürich aus. Nach Postamtsblatt 1853/69 im Jahre 1853 aufgehoben. Davon gibt es:

Der "Beleg" vom 16.09.47 mit Z4S an S? Ott als Briefstück mit Teilstempel von "U TRASS" ist und bleibt eine Fälschung. Auch die Z4W auf Briefteil mit Teilstempel "UN", Tagesangabe nicht vorhanden, Monatsbezeichnung "AV?" sowie "1843" als lesbares Aufgabejahr gehört ganz bestimmt nicht auf dieses "Stück Papier". Der in der Literatur genannte Beleg vom 30.11.47 ist nochmals eine Unaufmerksamkeit; denn der Brief an Pfarrer Schweizer weist klar und deutliech "3 NOV 1847" und nicht 30.11. 1847 aus
Von Enge sind bisher keine Belege mit Zürich-4-Marken bekannt geworden.
Ist endilch das Inuventar d" Zür' 4' Typenangaben aus den drei Vorortsgemeinden fehlerfrei und vollständig?