Bayern-Briefe nach Übersee aus der Kreuzerzeit 1849-1875 (IV)

Abschliessend kommen wir noch zu Briefen nach Asien. Abb. 16, leider nur ein Briefstück, ist deshalb bemerkenswert, weil ein Teilweg in indischen Marken (2x l Anna) verrechnet wurde. Als Leitweg ist Triest & Alexandria angegeben. In bayerischen Marken ist 20 Kr. frankiert (18 Kr. gelb und 2x l Kr. rosa), was wahrscheinlich das Porto bis Alexandrien deckte (?). Der Brief Abb. 17 ist nach Manila PHILIPPINEN, seinerzeit spanische Kolonie, adressiert. Die Frankatur beträgt 28 Kr., verklebt mit Marken der gezähnten Wappenausgabe vom Juli 1870. Florian Berger1'gibt 1872 bei Beförderung über Frankreich nach spanisch Ostindien ein Porto von 27 Kreuzern an. Der letzte Brief unserer Zusammenstellung (Abb. 18) ist nach Shanghai CHINA gerichtet, Leitweg «via Brindisi». Die l Mark geschnitten erschien im Aug. 1874 (l Mark = 35 Kreuzer). Die Markwährung (Reichswährung) galt ab 1. Jan. 1876. Die beiden Kreuzermarken (3 und 10 Kr.) stammen von der Ausgabe 1870/73. - Aus dieser Korrespondenz existieren übrigens mehrere Briefe. Bei der Destination Asien ist noch zu erwähnen, dass auch Briefe aus Bayern nach holländisch Ostindien bekannt sind.
Wir würden uns freuen, wenn uns Leser dieses Artikels, welchen Briefe nach nicht genannten Destinationen bekannt sind, Hinweise darüber geben würden. Was die Bewertung all dieser Briefe betrifft, so sind, ausser etwa nach USA, wohl «Liebhaberpreise» am Platz.
Abb. 17
Abb. 18
Literaturhinweis:
1) Florian Berger: Deutschlands Auslandtarife 1850-1872, herausgegeben in Limburg, 1985 (Das Buch kann bezogen werden im POSTGESCHICHTE Verlag, Postfach 104, CH-8025 Zürich; Preis Fr. 70.-)