Nachfrankaturen bei Strubeln

Abb. 1: Brief von Sigriswil (in Gunten aufgegeben, weil damals dort noch keine Poststelle) nach Brenzikofen, nachtaxiert in Thun
Abb. 2: Brief von Seftigen nach Bad Heustrich bei Reichenbach (BÖ), nachtaxiert in Thun
Abb. 3: Brief von Rickenbach (LU) nach Ermensee, nachtaxiert in Münster (dem heutigen Beromünster), Entwertung der (leider schlecht geschnittenen) Strubelis mit dem g rosse n Zierstempel.
Abb. 4: Brief von Rickenbach nach Knutwil (bei Büron/LU), ebenfalls in Münster nachtaxiert, aber schon mit dem neuen, kleineren Rundstempel entwertet.
In Nr. 26 der «Postgeschichte» vom Juni 1986 wird eine Kostbarkeit aus dem Briefmarkenkabinett des PTTMuseums vorgestellt. Es handelt sich um eine Nachfrankatur von 2'/2 Rp. mit einer Ortspost-Marke für eine am Aufgabeort zu wenig frankierte Nachnahmesendung. Solche Nachfrankierungen «unterwegs» kommen später auch im Zeitalter der «Strubel-Marken» noch vor (Abb. 1-4 Seiten 16+ 17), wobei man natürlich bei solchen Briefen dann nicht mehr von «Kostbarkeiten» sprechen kann, wie es eine Mischfrankatur Ortspost/Rayon darstellt. Bemerkenswert ist, dass solche Briefe meist schon unterwegs bei grösseren Postämtern, und nicht erst am Bestimmungsort nachtaxiert wurden. Es ist verständlich, dass bei kleinen Postämtern mit Einmannbetrieb der damalige Posthalter, der dieses Amt nicht vollamtlich innehatte, über die Gebühren von NN-Briefen nicht immer im Bilde war.