Buchbesprechung


Hans F. Hunziker
Handbuch Strubel - Helvetia assise non dentelee 1854-1862
Verlag Zumstein & Cie., Bern. Format A4, Umfang 144 Seiten, gebunden, über 120 Abbildungen, 15 Farbtafeln, Preis Fr. 65.-.
Das im letzten Jahr erschienene Handbuch über die Ausgabe Sitzende Helvetia ungezähnt darf nach eingehendem Studium als gelungenes Werk bewertet werden; es sollte weder beim Anfänger noch beim erfahrenen Philatelisten in der Fachbibliothek fehlen. Speziell dem Neusammler der Strubelmarken sei es warm empfohlen. Den Inhalt des Buches könnte man in drei Hauptkapitel einteilen; diese werden hier kurz kommentiert. Im ersten Teil (Seiten 15 - 31) finden wir den Werdegang der Strubelausgaben, Drucktechnik, Papiertechnik, Aktenunterlagen über die Herstellung und Auftragerteilung Der Verfasser hat es hier verstanden, alle bis heute aufgefundenen Aktenaussagen zusammenzutragen und zu erläutern. Übereinstimmend mit dem Verleger musste einmal mehr eingestanden werden, dass leider kein weiteres, spektakuläres Beweismaterial oder klare Definitionen betreffend den Druck und die Ausgabenperioden gefunden werden konnten. So bleibt es denn beim alten Wissensstand mit seinen Unbekannten. Aber Hand aufs Herz, der Strubelspezialist empfindet gerade diese Tatsache, dass noch nicht jedes Detail geklärt ist, als dauernde Herausforderung und Ansporn für weitere Forschungsarbeit. Im zweiten Teil (Seiten 31 -64) werden die Auflagen und Druckperioden vorgestellt und erklärt, entsprechend der heutigen Zumstein-Klassifikation. Die Beschreibung, verbunden mit viel Bildmaterial, diene dazu, den Sammler in die Lage zu versetzen, seine Marken selbst zu klassieren. Der Anfänger wird jedoch trotz allem Mühe haben. Bei den Beschreibungen der einzelnen Ausgaben möchte ich nur kurz auf zwei Werte eintreten, welche die Spezialisten schon längere Zeit beschäftigen: es sind dies die 10 Rp 23 Aa und die 10 Rp 23 F. Zum erstgenannten Wert ist vermerkt, dass ein besserer Hinweis zur Bestimmung das überfärbte Aussehen des Hintergrundes sei, welches wegen dem befeuchteten Papier durch einen FliessblattEffekt entstanden sei. Es sei hier die Frage gestattet, wieso ausgerechnet bei der 23Aa diese verschwommene Druckzufälligkeit als Haupthinweis für die Bestimmung gelten soll, finden wir doch die gleiche Druckart bei weiteren Typen wie 22A, 24A, 22C usw. Es existieren mehr Stücke der ersten Ausgabe 23 Aa, welche keinen verschwommenen Druck aufweisen und doch eindeutig dieser Ausgabe entstammen. Die oben beschriebene Art wurde erst später der ersten Auflage zugeordnet. Ein weiterer Wert, die 23 F, scheint jetzt endgültig in die Klassifikation aufgenommen worden zu sein. Schade nur, dass dieser Typ lediglich kurz erwähnt wird und praktisch keine Eigenheiten vermerkt werden. Im dritten Teil (Seiten 65 - 129) sind auf zwei Farbtafeln alle Werte vorgestellt, wobei zu beachten ist, dass es nur die Grundvarianten sein können. Verschiedene farbliche Abweichungen konnten unmöglich auch noch reproduziert werden. Weiter finden wir interessante Themen wie Besonderheiten, Mischfrankaturen, Halbierungen, Entwertungen usw. Diese Abschnitte des Buches sind sehr ausgewogen und zeigen einen Ausschnitt der Vielfalt dieser Ausgaben unter Einbezug der Entwertungsmöglichkeiten und Verwendungsarten. Den Abschluss bildet noch eine Abhandlung über die Papierherstellung nach Dickinson. Zwei Feststellungen möchte ich zum Schluss noch anfügen. Die Farbtafel auf den Seiten 65 und 66 gibt dem Strubelsämmler eine gute Basis für Vergleiche. Es wurde wahrscheinlich weniger Wert auf schön entwertete Exemplare gelegt, als auf die typischen Farbtöne. Ich finde es jedoch schade, dass viele der abgebildeten Einzelstrubelmarken äusserst schlechte Abstempelungen aufweisen und somit der Qualität des Buches nicht ganz entsprechen. Es hätten sicher einige Strubelspezialisten ihre entsprechenden Stücke besserer Qualität zu Reproduktionszwecken zur Verfügung gestellt, um auch hier dem gelungenen Werk die nötige Ehre zu erweisen. Der Druckfehlerteufel hat sein Unwesen in diesem Werk auf der Seite 99 getrieben, indem an Stelle der beschriebenen 10 Rp Halbierung auf Brief mit Abstempelung Gimel 13.Jan. 1860 eine Genfer Halbierung gezeigt wird. Sie sehen oben denjenigen Brief wiedergegeben, der dem Text entspricht. Vielleicht wäre es möglich, dass der Verleger eine Anzahl Abzüge vom richtigen Brief drucken würde, sodass die Besitzer des Buches ein Exemplar anfordern könnten, um es hernach an den richtigen Platz einzukleben. Zum Schluss sei dem Verfasser und dem Verleger für das wohlgelungene Werk der Dank ausgesprochen. Möge es dazu beitragen, weitere Freunde für die interessanten Strubel-Ausgaben zu gewinnen. In diesem Sinne wünsche ich auch dem Buch den Erfolg, den es verdient hat.

Heiner Durst / Willfried Epprecht
Freistempelkatalog Schweiz 1987

Nachdem die dritte Auflage des Freistempelkatalogs Schweiz/Liechtenstein schon seit zwei Jahren ausverkauft ist, drängte sich eine Neuausgabe auf, womit die Verfasser jedoch gleichzeitig den Zweck verfolgen möchten, dem kleinen Werk durch einen sehr günstigen Preis eine noch weitere Verbreitung unter den philatelistisch interessierten Sammlern zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wurde der Inhalt des bisherigen (Spezial-)Kataloges durch Straffung des Textes wie auch Verkleinerung der vielen Abbildungen stark komprimiert, sodass mit der halben Seitenzahl (92), aber auch dem halben Preis ausgekommen werden konnte, ohne dass dabei die Vollständigkeit des Inhalts gelitten hat. Zudem wurde insbesondere der Abschnitt der «Klebezettel» überarbeitet und erweitert, während in den übrigen Sparten lediglich die sich aufdrängenden kleinen Korrekturen und Ergänzungen erfolgt sind. Die vorliegende vierte Auflage im Format A5 dürfte deshalb ihres günstigen Preises wegen auch neue Interessenten ansprechen, die sich mit diesem Sammelgebiet bisher noch nicht befasst haben, aber nun doch einmal wissen möchten, was dahinter steckt. Und das ist nicht wenig! Wie aus dem Titel hervorgeht, ist der Abschnitt «Liechtenstein» in dieser vierten Auflage nicht enthalten, einerseits um den Preis niedriger zu halten, anderseits weil ohnehin kaum etwas Neues zu melden wäre. Allfällige Interessenten können jedoch den Teil «Liechtenstein» separat, unverändert entnommen aus der Ausgabe 1982, zum Preis von Fr. 4.— plus Versandkosten beziehen. Preis des Freistempelkataloges Schweiz: Fr. 10.— zuzüglich Versandspesen von Fr. 1.— im Inland und Fr. 2.— in die CEPT-Länder. Erhältlich in Briefmarkengeschäften oder gegen Vorauszahlung auf das Postcheckkonto 80-1391-1 (Heiner Durst, Rüschlikon).

Rainer E. Lütgens
Deutsches Reich 1945 Postgebührenkatalog 1923 bis
Auf der HABRIA 86 mit der Goldmedaille ausgezeichnet, legte der Autor jetzt seine grundlegende Arbeit über die deutschen Postgebühren nach dem 1.12.1923 bis zum 8.5.1945 vor.
Keine Ausstellungssammlung von Rang kann es sich heutzutage mehr leisten, auf Ganzbelege zu verzichten. Wer aber bisher die richtige Freimachung seiner Belege aus der Zeit der Weimarer Republik und des Dritten Reiches nachprüfen wollte,dem reichten die wenigen existierenden, allgemein gehaltenen Portotabellen bei weitem nicht aus. Mit dem Postgebührenkatalog wird dem Sammler ein Buch in die Hand gegeben, das für alle nur denkbaren Sendungsarten, Verwendungsformen und Dienstleistungen der Deutschen Reichspost im Inland nicht nur alle Gebühren auflistet und genau datiert, sondern auch noch viele post- und zeitgeschichtliche Besonderheiten aufführt und kurz erläutert. Darüber hinaus sind im 2. Teil sämtliche die Dienstpost betreffenden Bestimmungen auf 63 Seiten berücksichtigt. In übersichtlicher Systematik wird jeder möglichen Gebühr eine eigene Katalognummer gegeben, so dass selbst für den ausgefallensten Beleg die richtige Frankatur leicht nachgeschlagen oder bei kombinierten Dienstleistungen leicht errechnet werden kann, und durch die Katalognummern am Seitenrand wird sie auch rasch gefunden. Kartonierter DIN-A5-Band mit Fadenheftung, 272 Seiten mit 198 Abbildungen, Preis einschliesslich Porto und Verpackung 46 DM. Zu beziehen beim Autor Rainer E. Lütgens, Jägerweg 13, D-3012 Langenhagen gegen Vorauszahlung auf das Postgirokonto Hannover Nr. 523565-305 (BLZ 250 100 30).

Beirge Lundh
The Postal History of Helsingör 1740 -1864
Wo der Oresund am engsten ist, liegt das dänische Helsingdr Schweden gegenüber. Diese spezielle Lage hat natürlich entsprechende Spuren hinterlassen, auf die uns Borge Lundh in seinem interessanten und empfehlenswerten Buch aufmerksam macht. Nach einer allgemeinen Einführung sind 118 Briefe abgebildet und deren Stempel, Taxen und Leitwege ausführlich erklärt. Der englische Text ist am Schluss des 126 Seiten umfassenden Werkes auf Dänisch und Deutsch zusammengefasst. Hansuli Sieber
Preis für Europa DKr. 365.—. Bestellung durch Einzahlung auf Postgirokonto 7 05 91 08 - Laege Bdrge Lundh, Vindestraede l, DK 2820 Gentofte.


G. Mattiello/W. Vogt
Deutsche Kriegsgefangenen- und InterniertenEinrichtungen 1939-1945 
HANDBUCH und KATALOG: Lagergeschichte und Lagerzensurstempel.
Band l Stammlager (Stalag). 335 Seiten A4. Herstellung bei: Wolfgang Vogt, Zwickauer Str. 5, D-5400 KOBLENZ l Preis: DM 30.—. Verrechnungscheck oder Überweisung auf PSchKto. Nr. 3439 26-500 (Sonderkonto Wolfgang Vogt), PSchA KÖLN.
In der Vergangenheit sind viele Einzelpublikationen zu deutschen Kriegsgefangenen- und Internierteneinrichtungen erschienen. Sie beschäftigten sich jedoch meist mit diesem Thema unter einem bestimmten Blickwinkel, sei es, dass nur einzelne Nationalitäten von Gefangenen oder nur regional begrenzt Lager behandelt wurden. Es fehlt aber bis heute eine umfassende Zusammenstellung von Grunddaten aller Einrichtungen und die Katalogisierung der dort verwandten Lagerzensurstempel. Diese Lücke soll das vorliegende Buch schliessen. Der erste Band beschäftigt sich mit den Mannschaftsstammlagern - alle übrigen Einrichtungen werden in Band II behandelt. Im vorliegenden Band l werden Daten zu 222 Stammlagern angegeben. Im Katalogteil sind 1835 verschiedene Typen der Lagerzensurstempel aus den Stalag abgebildet. Eine Preisbewertung erfolgt ebenso wie die Verdeutlichung der Lagerorte auf Karten. Die wesentlichsten Passagen des Buches sind in Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch geschrieben. Interessant nicht nur für Sammler von Zensurpost, sondern auch für Sammler von Heimatbelegen, Rotes Kreuz, Motiven, Luftpost und für alle zeitgeschichtlich Interessierten. Band II soll demnächst erscheinen. Er behandelt in gleicher Weise die übrigen Lager (Oflag, Frontstalag, BAB usw.).

Gene Kelly
Katalog der Fiskalmarken der Kantone und Gemeinden der Schweiz
Band l: Kantone Schaffhausen, St. Gallen und Thurgau Das Sammeln von Fiskalmarken erfreut sich vor allem in den USA grosser Beliebtheit. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass gerade ein Amerikaner den Versuch unternimmt, die Fiskalmarken unseres Landes in einem Katalog zusammenzufassen. Der Verfasser gibt übrigens auch die Hefte «Revenue Philatelist» heraus (lOx im Jahr). Interessantes Nebengebiet für Philatelisten. 116 Seiten, Ringheft A5, engl. Text, Preis Fr. 30.—, zu beziehen bei Gene Kelly, Steinerstr. 15, 8253 Diessenhofen.