Postverbindung Zürich - Frankreich vor dem I.April 1829

1816 kündigte Frankreich seine beiden Postverträge mit der Schweiz, bzw. Fischer und Basel, auf den 1. Juli 1818. Von diesem Zeitpunkt an wurden die Korrespondenzen zwischen den Austauschbüros gratis ausgewechselt. Jede Seite schaute für sich, damit sie zu ihrem Gebührenanteil kam.

Für einen Brief von Zürich nach Frankreich bedeutete dies:

  • Der Absender in Zürich frankierte bis Hüningen.
  • Der Empfänger in Frankreich bezahlte das Porto von Hüningen bis zum Bestimmungsort.


Abb. 1 Zürich, 28.8.1822;

Der Absender bezahlte 4 Kreuzer bis Hüningen

  • 1 Kreuzer für Zürich
  • 1 Kreuzer für Aargau
  • 2 Kreuzer für Basel = 4 Kreuzer

Der Empfänger bezahlte 5 Decimen, (Zu dem französischen Tarif nach Distanz kam noch ein Zuschlag für den Auslandsbrief).

  • Hüningen - Guebwiller 3 D
  • Auslandsbrief 2 D. = 5 D

Erst 10 Jahre später kam es zwischen Frankreich und schweizerischen Postverwaltungen zu neuen Vertragsverhandlungen. Als Grenzanstösser von Frankreich waren die Kantone Bern, Neuenburg, Basel, Waadt und Genf natürliche Verhandlungspartner. Darüber hinaus verhandelte Frankreich aber auch mit Zürich. Dieser Umstand muss das Selbstverständnis von Basel arg getroffen haben. Basel verweigerte daher den Transit der Postpakete. Wie wir noch sehen werden, brachte dieses Verhalten Basel den Verlust des Transits aus der Ostschweiz während mehr als 10 Jahren. Als Ersatz für Basel stellte sich das Ghzt. Baden zur Verfügung.